• Was wird hier eigentlich gefeiert? Die Geburt Jesu? Wohl kaum, denn die fand selbst nach christlichen Quellen nicht im Dezember, sondern übereinstimmend im September/Oktober des Jahres 2 vor unserer Zeit statt … aus astrologischer Intuition heraus würde ich den September im Zeichen Jungfrau vermuten ob der gewaltigen Reinheits- und Opferthematik in der Biografie. Das beantwortet jetzt zwar die Frage, was heute nicht gefeiert wird, nicht aber, worum es bei Weihnachten tatsächlich geht. Es geht tatsächlich in der nördlichen Hemisphäre um die Wiedergeburt des Lichts, also das Fest der Wintersonnwende, das in zahlreichen Kulturen über viele Tausend Jahre gefeiert wurde. Auch heute genießen die Wintersonnwendfeiern wieder wachsenden Zulauf, da sich die Menschen wieder ihren Wurzeln zuwenden und sich erinnern, was vor der christlichen Okkupation des Wintersonnwendfests praktiziert worden ist. Moment, werden jetzt einige gut informierte Leser sagen, die Wintersonnwende wird doch jetzt am 21. Dezember gefeiert … wieso sollte das der 25. Dezember gewesen sein? Ganz einfach: Das hat etwas mit den verschiedenen Kalendern zu tun. Der julianische – also der alte römische – Kalender führte im Gegensatz zum heute genutzten gregorianischen Kalender, der den 21. Dezember als kürzesten Tag vermerkt, den 25. Dezember als Geburtstag der unbesiegbaren Sonne (lat. dies natalis solis invicti), also als Tag der Wintersonnwende! 

    Wieso soll nun Jesu Geburt von Christen am Tag der Wiedergeburt des Sonnenkindes – wie es im keltischen Mythos beschrieben wurde – gefeiert werden? Wie oben schon angedeutet, ging es der seit etwa 330 unter Kaiser Konstantin als Staatsreligion fungierenden römischen Kirche um eine Ausweitung ihres Machtbereichs. Da bekannt ist, dass überlieferte Mythen in den Menschen stärker sind als alles predigen, hat man damals begonnen, Feste der alten Religionen neu zu besetzen, aber einen Teil der alten Bräuche (Lichterbaum, Mistelzweig etc.) weiterhin zu nutzen, damit die Menschen sich in der Kirche geborgen fühlen sollten. So gelangte also ein aus ihrer Sicht "heidnisches" Fest in die Kirchen hinein, wobei im Vatikan selbst seit Jahrhunderten viel finsterere Mächte angebetet werden, wenn meine Informationen richtig sind.

    Es wird an Weihnachten (das im japanischen Kotodama – die Lehre von der Bedeutung des Klangs der Worte, der ihnen tatsächlich innewohnenden schöpferischen Kraft – übrigens als Fest des Leidens identifiziert wird) also die Geburt des "Lichts der Welt" gefeiert (Joh 8,12), was die Sache nun richtig interessant macht, wenn wir verstehen wollen, warum aus Weihnachten heute diese bizarre und zwanghafte Kaufrauschveranstaltung geworden ist, die es für die meisten Menschen darstellt: Man muss viele unnütze Dinge kaufen, damit die Menschen aus der Familie, dem Freundes- Bekannten- und Kollegenkreis zufrieden sind … das ist hier im katholischen Uruguay nicht anders als in Deutschland … warum nun also "Licht der Welt"? Das Jesus im Johannesevangelium zugeschriebene Zitat "Ich bin das Licht der Welt." ergibt ja nur Sinn, wenn man nach Worten sucht, die einen Personenkult, wie das Christentum einer ist, rechtfertigen sollen. ich gehe davon aus, dass Jesus sagte: "Ich bin IST das Licht der Welt!" Dieser Satz hat eine ganz andere Bedeutung und führt den Menschen zu sich zurück, was die Kirche selbstverständlich verhindern muss, die ja abhängige Schäfchen und keine erwachten freien Menschen haben will, um ihren Machtanspruch auf diesem Weg zu rechtfertigen …

    Wenn wir nun den Satz "Ich bin das Licht der Welt" hören, an wen erinnert uns das augenblicklich? Richtig, an den Lichtbringer, an Luzifer, der ja als "Herr der Welt" bezeichnet und von verschiedenen mehr oder weniger geheimen Logen, die von sehr reichen und einflussreichen Persönlichkeiten besucht werden, verehrt wird. Diese reichen Persönlichkeiten haben vielfach nur eines im Sinn: Ihren Reichtum noch weiter vermehren, indem Religion, Politik und Wirtschaft, die nach ihrem Gusto gelenkt werden, nach dem von Reinhard Mey in "Sei Wachsam" genannten Motto "halt du sie dumm, ich halt sie arm" auf perfide Weise zusammen arbeiten. Zu dieser Art der Verdummung gehört es dann natürlich auch, dass solche offensichtlich falschen Feste zu einer sinnentleerten Tradition erklärt werden und somit die Essenz pervertiert wird: War die Wiedergeburt des Sonnenkindes eine Zeit der innigen inneren Einkehr mit der Göttinmutter, so haben wir heute nur noch ein nach außen gekehrtes lärmendes bis zum Erbrechen kommerzialisiertes Fest der ins Unendliche strebenden Oberflächlichkeiten … (hier in Uruguay wird dann Weihnachten gar ein Feuerwerk veranstaltet…)

    Woran erinnert uns das? Jesus sprach mal davon, dass man einen Lehrer oder eine Schule an ihren Früchten erkennen solle (Mat 7,20) was ja durchaus schon als Vorankündigung in Bezug auf die Korruption in Kirchen, die seinen Namen benutzen, zu verstehen ist, wenn er weiter ausführt (Mat 7,21-23), dass er keineswegs Wert darauf legt, dass jemand ständig seinen Namen benutzt, besonders dann nicht, wenn es in derart entgegengesetzter Weise zu seinen eigenen Absichten geschieht … die Schwefeldämpfe des Feuerwerks machen ja sehr deutlich, wer der Herr dieses Festes ist, die Kommerzialisierung ebenfalls… selbst immer mehr sich als Christen verstehende Menschen erkennen die Hintergründe der Kirchen, treten aus und berichten offen darüber….

    Was, wenn es tatsächlich ausschließlich an der Verfälschung bzw. Entfernung eines einzigen Wortes hängen würde, ob Jesus als Götze in einem Kult oder aber als erwachter Lehrer einer lebendigen Tradition dient? Wenden wir uns noch einmal kurz dem "Ich bin IST das LIcht der Welt" zu: Es geht also darum, genau DAS zu finden, was wirklich IST … DAS, was ICH BIN … genau diesem ICH BIN ist der Selbstrealisationsprozess L+A+S=S los und L+E+B=E! gewidmet, denn diese Erkenntnis ist so tiefgreifend, dass sie einen Menschen tatsächlich innerhalb von Sekundenbruchteilen und das dauerhaft, also nachhaltig verändert. Was resoniert in Dir, wenn Du Dir jetzt einen Augenblick Zeit nimmst und Dich dem ICH BIN in Dir zuwendest? Bist Du wirklich nur dieses kleine bedeutungslose Menschlein, zu dem Wissenschaft und Religion Dich erklären wollen? Halt einen Moment inne im Weihnachtsstress! Nimm Dir Zeit für DAS, was Du wirklich BIST … ICH BIN … und wenn Du magst, berichte mir hier von Deinen Erlebnissen in einem Kommentar! 

    Alles (IST) Liebe,

    Alexander Gottwald

  • Häufig lese und höre ich in den letzten Jahren, dass im spirituellen Kontext von Stimmigkeit gesprochen wird und weiterhin behauptet wird, diese Stimmigkeit sei etwas subjektives. An dieser Stelle möchte ich kurz untersuchen, ob diese Bezeichnung tatsächlich einen spirituellen Kontext beschreibt. 

    DAS, was JETZT HIER IST, IST immer bereits das EINE, in dem es kein zweites gibt. Ich lebe als DAS, in dem alles erscheint, was wir "die Welt" nennen. DAS IST das einzige Subjekt. Wenn Stimmigkeit etwas subjektives wäre, müsste sie also in Relation zum Subjekt, zu dem, was ich JETZT HIER BIN, bestehen. Schauen wir genauer hin, ob das so ist: In DEM, was IST; erscheinen die gesamten vieldimensionalen Welten in all ihren Widersprüchlichkeiten, wie Wellen auf dem Ozean erscheinen. Wenn nun eine Welle zur anderen sagt: "Du, das was Du hier sagst, ist für mich nicht stimmig", welche Bewandnis hätte diese Aussage für das Selbst? Richtig: Gar keine! Mit anderen Worten: Wellen kommen, Wellen gehen, das Selbst IST und kümmert sich nicht darum, ob das für die Wellen stimmig ist oder nicht … 

    Laotse schrieb im Tao te King zu Beginn von Abschnitt 5 nach der klassischen Übersetzung von Richard Wilhelm: 

    "Himmel und Erde sind nicht gütig.

    Ihnen sind die Menschen wie stroherne Opferhunde."

    Etwas moderner formuliert es Matthias Claus, wenn er Laotse sagen lässt:

    "Himmel und Erde gehen über alles gleichermaßen hinweg,

    für die Natur spielen menschliche Werte keine Rolle. "

    Für DAS, was IST, spielen menschliche Vorlieben und Abneigungen – und nur diese objekthaften Neigungen illusorischer Objekte (neudeutsch könnte man sie auch als 3D-Projektionen in der Matrix bezeichnen) sorgen sich um ihre vermeintliche Stimmigkeit – keine Rolle. 

    Allzu oft heißt es hingegen bei Menschen auf dem spirituellen Weg, dies, das oder jenes sei für ihn oder sie "nicht stimmig". Woraus resultiert zunächst dieses Empfinden im Menschen – der ja in Beziehung zum Selbst, also zum Subjekt immer nichts weiter ist als ein beliebiges Objekt, eine Welle auf dem Ozean – und wieso ist es ein Signal, das der Mensch – also das Objekt – dem Selbst – also dem Subjekt – gegenüber als das erkennen muss, was es ist, wenn er die Chance nicht vergeben will, sich wieder mit dem zu identifizieren, was er wirklich ist?

    Zum ersten Teil der Frage: Der Mensch empfindet authentische Spiritualität oft als – vermeintlich subjektiv – unstimmig, gerade weil er selbst  – also der Träger dieses Empfindens – dem Selbst gegenüber objektiv unstimmig IST! Mit anderen Worten: Wir haben uns so weit von Gott, von der einen Quelle allen SEINS entfernt, dass wir die Rückkehr und den damit verbundenen "Tod" unserer getrennten Ego-Existenz als bedrohlich ansehen, weshalb wir Begriffe erfinden wie "unstimmig", um damit zu suggerieren, wir selbst seien das Subjekt, das der Maßstab für Stimmigkeit ist. Nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein, was uns zum zweiten Teil der Frage führt, wieso es an sich ein Signal ist, sich wieder mit dem zu identifizieren, was unsere wahre Natur IST. Das Empfinden von Unstimmigkeit im Angesicht der Herausforderung authentischer Spiritualität, ist letztlich nichts anderes als die Todesangst des Egos. Und genau dazu sagte der berühmte deutsche Mystiker Jakob Böhme:

    "Wer nicht stirbt, bevor er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt!"

    Das klingt nun sicher wieder ziemlich unstimmig für viele, nicht wahr? Jakob Böhme sprach aber letztlich nur davon, dass wir unser Ego – also das, was Gott, das Selbst, die Quelle unstimmig findet – sterben lassen sollen, so lange wir noch die Gelegenheit in diesen Körpern dazu haben. In dem Moment, wo dieser Prozess geschieht, geschieht zugleich Erwachen… das Erwachen des Selbst in dir … in diesem Augenblick IST alles Stimmigkeit und all unser begrenztes Wollen und Nichtwollen erscheint uns belanglos und unstimmig in dem Sinne, dass es nichts als eine Ablenkung von DEM wäre, was wir in Wahrheit immer bereits SIND. Im Selbstrealisationsprozess L+A+S=S los und L+E+B=E! wird ein umfassender 12-teiliger Zyklus des Erwachens vermittelt und seit Jahren melden sich dafür genau jene Menschen an, für die das stimmig ist … mehr kann ein von Menschen gelehrter Prozess der Selbstverwirklichung nicht leisten, als den Menschen die Hand zu reichen, die bereit sind, die Matrix als das zu erkennen, was sie ist… als Egotraum, aus dem es gilt, zu erwachen, um zu beginnen zu leben … welche Pille wählst du, die blaue oder die rote? IST DAS JETZT für dich stimmig? Wen kümmert's? Das Selbst? 

    Wenn wir statt Selbstverwirklichung nur das für's Ego Stimmige suchen, führt das zu nichts anderem, als zur Diktatur des seichten Eso-Mittelmaßes, zu seichter Eso-Musik, seichter Eso-Literatur , seichten Eso-Channelings, die seichten Eso-Sex und seichte Eso-Götter vermitteln, sowie  zu Gesetzen, die alles das unter Strafe stellen, was dem Ego als unstimmig vorkommt … oder wie Orwell sagen würde: Alle Schweine sind stimmig, aber manche sind stimmiger …. eine  schöne neue Welt?

    Alles (IST) Liebe,

    Alexander Gottwald

Suchen